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Dissertation veröffentlichen - Verlage, Kosten & Open Access

Wer sich für eine Promotion entschieden hat und nun in den letzten Zügen der Doktorarbeit steckt, wird sich unweigerlich die Frage stellen müssen: Wie funktioniert das Veröffentlichen der Dissertation jetzt eigentlich?

Es gibt ein paar Dinge, die es zu beachten gilt, dann ist die letzte Hürde gar nicht mehr so groß. Über folgende Themen solltest Du Dich informieren:

Welche Bedingungen muss ich für den Erhalt der Promotion erfüllen?

Um den Doktortitel zu erhalten, musst Du die Bedingungen Deiner Universität für die Publikation von Dissertationen erfüllen. Diese findest Du in der Promotionsordnung, die Du und Deine Betreuer immer im Blick haben solltet. In jedem Fall muss Deine Dissertation der Öffentlichkeit in zitierfähiger Form zur Verfügung stehen, denn es besteht eine Publikationspflicht. Um dies zu gewährleisten, schreiben die Promotionsordnungen z. B. eine gewisse Anzahl an Pflichtexemplaren für Bibliotheken vor.

Dissertation veröffentlichen im Verlag - ist das notwendig?

Sehr lange lief der klassische Weg der Publikation über renommierte Verlage. Dies kann besonders dann als wichtig empfunden werden, wenn Du in der Wissenschaft bleiben möchtest und in Deinem Fachbereich eine solche Veröffentlichung der Standardfall ist. Durch die Kosten, die bei dieser Variante anfallen, kaufst Du Dir ein Stück Prestige dazu, das mit einer entsprechenden Publikation einhergehen kann. Sei Dir dabei jedoch bewusst, dass zum Angebotspaket in der Regel keine besondere Vermarktung Deiner Dissertation gehört und sich die Zeit bis zur Veröffentlichung durch Feedbackschleifen länger als gewünscht ziehen kann.

Gleichzeitig fallen gerade in sehr renommierten Verlagen nicht zu unterschätzende Kosten an, die durch andere Publikationsformen deutlich gesenkt werden können. Auch ist Vorsicht geboten bei der Abtretung von Publikationsrechten an Verlage, die zum Beispiel eine Zweitveröffentlichung bei deiner Universität verhindern können.

Reine Onlinepublikationen sind teilweise möglich

Gerade wenn Du nicht in der Wissenschaft bleiben möchtest, kann eine Onlineveröffentlichung interessant sein, aber auch bei wissenschaftlichen Instituten werden die Vorteile immer mehr wahrgenommen. Schau dazu in Deine Promotionsordnung, ob das erlaubt ist. Einige Unis bieten ein eigenes Repository an, in dem die Dissertation publiziert werden kann. Manchmal ist auch eine Kombination aus Verlags- und Onlineveröffentlichung möglich.

Ich möchte lieber Open Access publizieren

Open Access wird immer beliebter, um mehr allgemeine Zugänglichkeit zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ermöglichen. Dazu gibt es inzwischen Open Access Journals, in denen Erst- und Zweitveröffentlichungen möglich sind. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Wer bereits einen Vertrag mit einem Wissenschaftsverlag abgeschlossen hat, hat häufig keine Rechte mehr an der Veröffentlichung der eigenen Arbeit. Dann ist eine Zweitveröffentlichung in Open Access nicht mehr möglich.

Mit welchen Kosten muss ich beim Veröffentlichen der Dissertation rechnen?

Die Kosten für die Veröffentlichung hängen von einigen wichtigen Faktoren ab: Von der Anzahl der Belegexemplare, der gewählten Art der Veröffentlichung und der Wahl der Services rund um die Einreichung der Dissertation. Eine pauschale Angabe ist hier nicht möglich. Mach dir am Besten rechtzeitig eine Liste mit allen notwendigen, kostenpflichtigen und kostenfreien Schritten, hol dir Angebote ein und wähle dann gezielt das für Dich passende Angebot aus.

Unser Tipp: Eine gute Übersicht über die Kosten ist für dich bei PubliQation möglich. Du bestimmst dabei selbst, welche Leistungen Du wirklich für die Veröffentlichung Deiner Dissertation brauchst. Dies kannst du auch direkt aus dem SciFlow Texteditor heraus machen.

Welche Möglichkeiten habe ich zur Verbreitung meiner Dissertation?

Neben der klassischen Verbreitung über einen Wissenschaftsverlag nehmen immer mehr Promovierende es selbst in die Hand ihre Erkenntnisse publik zu machen.

Eine Möglichkeit dazu ist OpenD, bei denen eine Zweitveröffentlichung Open Access möglich ist. Diese wird anschaulich aufbereitet und kann auf Wunsch etwa um Interviews und andere Informationen ergänzt werden.

Wer noch mehr selbst machen möchte, kann seine Expertise auf eigens erstellten Webseiten oder journalistischen Portalen unterbringen. Wenn Du dabei noch ein paar Tipps und Tricks zur Erstellung von digitalem Content beachtest, kannst Du Dir mit etwas Geschick auch selbst zu Aufmerksamkeit verhelfen.

Alles eine Frage der Prioritäten

Eins zumindest ist klar: Es gibt nicht den einen Weg zur publizierten Dissertation. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die individuellen Ansprüche und Wünsche unterschiedlich sind. Ich wünsche Dir viel Erfolg - egal für welchen Weg Du Dich entscheidest.

Stefanie Andres

Stefanie Andres studierte Veterinärmedizin und ist nun seit einigen Jahren im digitalen Marketing beschäftigt. Sie arbeitet als Online Marketing Managerin bei SciFlow und ist zudem als Autorin tätig. Sie wirkte an mehreren Publikationen mit, die sich mit internetbasierten Fortbildungen zur Antibiotikaresistenz-Vermeidung in der Tiermedizin befassen.