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Exposé schreiben - erleichtere Dir das Schreiben durch einen Leitfaden

Wer eine wissenschaftliche Arbeit anfertigt, wird häufig im Vorfeld nach einem Exposé gefragt. Es handelt sich dabei um einen groben Fahrplan für die eigentliche Arbeit, der meistens von der betreuenden Person gelesen und für weitere Absprachen genutzt wird.

Definition – Was ist ein Exposé und wozu wird es gebraucht?

Ein Exposé ist ein Leitfaden, der dem eigentlichen Schreiben Deiner Arbeit vorausgeht. In der Regel ist ein Exposé wenige Seiten lang und kann sowohl für Dich als auch für Deine*n Betreuer*in sehr hilfreich sein. Im Exposé gibst Du einen Überblick über die von dir geplanten Arbeitsschritte sowie einen Abriss über den Inhalt Deiner Arbeit.

Durch diese sehr konkrete Planung bekommst Du einen guten Überblick über die Arbeit, die auf Dich zukommt. Du wirst bei der Erstellung auch merken, an welchen Stellen Du Dich vielleicht verschätzt hast oder wo noch Fragen offen sind. Diese „blinden Flecken“ schon vor Beginn des Schreibprozesses zu identifizieren kann ein großer Gewinn sein. Auch bei Schreibblockaden ist es hilfreich auf einen ausgearbeiteten Leitfaden zurückgreifen zu können.

Aber auch Dritte können von einem Exposé profitieren. Wenn Du eine betreute Arbeit schreibst, ist das Exposé eine Hilfe bei der Abstimmung mit der betreuenden Person. Ihr könnt so nochmal fundiert über den Umfang der Arbeit sowie eure Termine miteinander sprechen. Daneben kann auch bei Projektanträgen oder Stipendiumsanträgen ein Exposé verlangt werden, um das Vorhaben auf Seiten der Geldgeber*innen nachvollziehen zu können.

Exposé schreiben – mit diesen Schritten klappt es

Die Erstellung eines Exposés wird von vielen Studierenden zunächst als lästiges und zusätzliches Übel wahrgenommen. Es lohnt sich, sich für ein Exposé Zeit zu nehmen und es ernst zu nehmen. Denn ein gut ausgearbeitetes Exposé hilft in allen Stadien des Schreibens Deiner Arbeit. Natürlich können nicht alle potentiellen Probleme bereits vorab identifiziert werden und vieles kann sich während des Schreibens noch ändern. Du wirst aber feststellen, wie viel besser Du planen kannst, wenn Du bereits einen guten Leitfaden erstellt hast. Sei hier jedoch nicht zu sehr festgelegt – eine gewisse Flexibilität für neue Erkenntnisse im Erstellungsprozess ist wichtig!

Wichtige Fragen beantworten

Um Dein Exposé schreiben zu können, musst Du bereits die wichtigsten Fragen rund um Deine Arbeit beantwortet haben:

  • Wie lautet Dein Thema?
  • Was ist Deine Fragestellung?
  • Was genau ist das Ziel Deiner Arbeit?

Indem Du Dir über diese Grundsteine Deiner Arbeit klar wirst und Du diese in Rücksprache mit der Betreuung ausgearbeitet hast, lässt sich ein sinnvolles Exposé mit dem nötigen Mehrwert erstellen.

Sobald Du diese Vorarbeit geleistet hast, kannst Du Dir die für Dein Expose relevanten Fragen stellen.

Formatierungsvorgaben beachten

Jedes Institut hat Vorgaben für die Formatierung eines Exposés für Haus- oder Abschlussarbeiten. Gleichermaßen haben auch Projektträger oder Stiftungen genaue Vorschriften, die Du beim Schreiben berücksichtigen solltest. Frage hier auf jeden Fall vorab nach, welche Formalien eingehalten werden müssen, damit Du Deinen Text nicht komplett umschreiben musst.

Einige Universitäten arbeiten mit speziellen Textverarbeitungsprogrammen für Wissenschaftler*innen zusammen. So können Institute bei SciFlow alle Formatvorgaben als Template zugänglich machen, sodass Du Dich als Studierende*r ganz alleine auf das Schreiben konzentrieren kannst.

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In SciFlow stehen Dir Vorlagen für Exposés zur Verfügung, die Du Deinen Anforderungen entsprechend anpassen kannst. Anschließend kannst Du auch Deine Arbeit ganz einfach mit unserem Texteditor verfassen.

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Aufbau eines Exposés

Beim Aufbau des Exposés kommt es auf den Kontext an. Für eine Hausarbeit wird meistens nur ein sehr knapper Abriss benötigt, während eine Abschlussarbeit umfangreicher ausfällt. Gerade bei Anträgen für Stipendien und andere Anträge wird in der Regel ein sehr ausführliches Exposé verlangt.

Überlege Dir im Vorhinein also genau, zu welchem Zweck Du das Exposé benötigst und was der Adressat von Dir erwartet. Schau Dir auf jeden Fall auch formale Vorgaben an, bevor Du loslegst.

Exposé für Hausarbeiten

Für Hausarbeiten möchten die Betreuenden in der Regel einen kurzen Abriss über die Planung bekommen, der nicht länger als zwei Seiten sein sollte. Hierbei sollte enthalten sein:

  • Dein Arbeitstitel mit korrespondierender Fragestellung
  • Gliederung Deiner Arbeit (vorläufig)
  • Einleitung (ebenfalls vorläufig)

In der Einleitung solltest Du einen kurzen Text formulieren, der die von Dir erarbeitete Fragestellung bereits mit einem Ziel, einem geplanten Aufbau sowie einigen bereits recherchierten Quellen versieht. Die Einleitung sollte also enthalten:

  • Problemstellung
  • Fragestellung
  • Ziel der Arbeit
  • Aufbau
  • Quellen

Die hier erstellte Einleitung kannst Du übrigens bereits als Grundlage für die Einleitung Deiner Hausarbeit nutzen. Du solltest Dir zu diesem Zeitpunkt auch klar machen, auf welchem Weg Du zu Deinen Ergebnissen kommen willst: Steht ein Interview mit einer bestimmten Personengruppe an, muss ein Versuch gemacht werden oder strebst Du eine Literaturrecherche an?

Exposé für Abschlussarbeiten und Dissertationen

Anders als bei Hausarbeiten ist das Exposé für Doktorarbeiten und Abschlussarbeiten deutlich umfangreicher angelegt. Da es sich um größere Projekte handelt, gibt es hier auch mehr Planungs- und Abstimmungsbedarf. In der Regel werden hier 5-20 Seiten geschrieben. Folgende Themen sollten hierbei enthalten sein:

  • Problemstellung
  • Wie ist der aktuelle Forschungsstand zum Thema?
  • Fragestellung
  • Dein Erkenntnisinteresse
  • Deine Hypothese
  • Methode(n) zur Untersuchung
  • Quellen und anderes Material
  • Gliederung (vorläufig)
  • Zeitplan bis zur Abgabe

Du siehst schon, dass hier deutlich mehr Informationen untergebracht werden wollen, da bei diesen Arbeiten mehr Eigenleistung erforderlich ist, welche einer akkuraten Planung und Absprache bedarf.

Exposés mit speziellen Anforderungen, z. B. Stipendien

Neben Arbeiten, die im Rahmen des Studiums zum Erreichen des Abschlusses oder eines akademischen Titels notwendig sind, können Exposés auch bei der Beantragung von Geldern notwendig sein. Hier geht es vor allem um Stipendien, Forschungsanträge oder andere Förderungen.

Hier ist es wichtig, dass Du dich ganz eng an die Vorgaben hältst, die jeweils vorgegeben werden. Es gibt dort in der Regel sehr enge Kriterien für die zu beantwortenden Fragestellungen, die Länge der Texte und die Ausführlichkeit. Die Herausforderung ist es, in dem vorgegebenen Korsett dennoch einen individuellen Eindruck zu machen, das eigene Vorhaben realitätsnah darzustellen und dennoch das besondere Interesse herauszustellen.

Fazit - Exposés sind eine große Hilfe für die Schreibplanung

Sieh die Erstellung des Exposés nicht nur als lästige Pflicht. Egal ob im Rahmen von Haus- oder Abschlussarbeiten oder für die Beantragung von Fördergeldern: Ein Exposé hilft Dir dabei, Dein Thema klar zu umreißen und auch zeitlich einen Projektplan auszuarbeiten. So wirst Du bereits im Vorfeld auf mögliche Stolpersteine aufmerksam und kannst Dich entsprechend darauf vorbereiten. Auch für schwierige Zeiten, in denen Du schlecht voran kommst, kann ein Exposé eine große Hilfe sein, um nicht den Überblick zu verlieren. Zwar wirst Du Überraschungen nicht verhindern können und nie alles korrekt voraussehen – Du wirst aber sehr viel besser mit Planänderungen umgehen können. Viel Erfolg!

Stefanie Andres

Stefanie Andres studierte Veterinärmedizin und ist nun seit einigen Jahren im digitalen Marketing beschäftigt. Sie arbeitet als Online Marketing Managerin bei SciFlow und ist zudem als Autorin tätig. Sie wirkte an mehreren Publikationen mit, die sich mit internetbasierten Fortbildungen zur Antibiotikaresistenz-Vermeidung in der Tiermedizin befassen.